Fingerdaktyloskopie
Vorgeschichte:
Begonnen hat das Ganze als ich in einem Zeitungsinserat
den folgenden kurzen Text fand:
Gesucht : Verrückter Programmierer
Nicht das ich mich als absolut crazy halte, aber irgendwie schien mir das ein originelles
Inserat. So habe ich mich dann gemeldet und machte einen Termin aus um mir die
Sache mal anzusehen. Es ging darum ein Programm zu schreiben um Fingerabdrücke zu
erkennen. Es gab da so Vorlagen von auf A5 Papier gedruckten Fingerabdrücken,
welche digital erfasst werden sollten um dann mittels Computer ausgewertet zu
werden. Mit dem Ziel, von den bereits Zehntausenden auf Papier erfassten
Fingerabdrücken mehrfach vorhandene Abdrücke zu erkennen. Schlussendlich war
natürlich auch das Ziel, bei einem neuen Fingerabdruck sofort zu erkennen, ob
die Person bereits registriert ist.
Nun war es so, dass ich eigentlich nur eine
Idee der Fingerabdruckerkennung in ein Programm hätte umsetzen müssen. Leider
wurde mir bald mal klar, dass das so nie funktionieren kann. Nachdem ich dann
schon etliches programmiert habe und keinen Lohn erhalten habe, wurde ich es leid mich weiterhin für diesen Auftraggeber einzusetzen.
Da ich mir jedoch während dem Umsetzen von
diesen ‚esotherischen Ideen’ eigene Gedanken zu einer
Lösung machte, begann ich mich dann noch tiefer in die Problematik der Fingerabdruckerkennung
einzuarbeiten.
Ich kaufte einen Pollex-Fingerleser
und ein SDK um den Leser mittels der Programmiersprache C anzusteuern. Ich begann
einen eigenen Erkennungsalgorithmus zu programmieren. Die Idee Fingerabdrücke anhand
von Abstandverhältnissen der Fingerlinien zueinander auszuwerten erwies sich
als gute Basis.
Ich hatte dann auch ein komplettes
Fingerabdruckerkennungssystem beisammen. Ich erfasste so zum Spass
Fingerabdrücke von Kollegen und Speicherte diese in eine Datenbank. Die Sache
funktionierte tatsächlich. Ich versuchte dann das Ganze auf dem Markt zu
bringen, jedoch ohne Erfolg….
Das ganze Projekt lies
ich mehr oder weniger versanden. Nach längerer Zeit des vergessens
zeigte ich einem ehemaligen Arbeitskollegen so spassenshalber
das Erkennungssystem.
Im Glauben an ein grosses Werk versuchte er dann
aus eigenem Antrieb Kunden für dieses Produkt aufzustöbern.
Er hatte Erfolg bei KABA, dem bekannten
Hersteller von Schlössern.
So kam es, dass ich die für mich schon totgelegte Arbeit nochmals aus der Schublade zog.
KABA war zu dieser Zeit selbst am Forschen nach
einem brauchbaren System für Ihre Bedürfnisse. Nachdem wir bei KABA weitere Sitzungen
hatten wurde uns ein Anforderungsprofil für
die Erkennungssoftware vorgelegt.
Das grösste Problem war, dass jeder erfasste
Fingerabdruck mittels nur 56-Bytes als einzigartiges Ergebnis vorliegen musste.
Eine echte Herausforderung für mich. Nach viel
Denkarbeit und intensivem Einsatz konnte ich nach ungefähr zwei Monaten das
Ergebnis vorführen.
Die Demonstration bei KABA verlief einwandfrei.
Keine Fehler bei der Erkennung und das Resultat in mageren 56-Bytes
gespeichert.
Tja, dummerweise bestand kein Vertrag, dass
wenn wir die Bedingungen erfüllen, die ganze Arbeit auch entschädigt wird.
Immerhin war die Fingerabdruckgeschichte sehr
interessant, auch wenn kein roter Heller dabei herausgesprungen ist.
Falls sich jemand für die Erkennungssoftware
interessiert, stelle ich folgend die entscheidende C-Sourcen
zur Verfügung.